Liegt es an der (immer noch) fehlenden Kunstrasen-Erfahrung oder an der Größe bzw. Nicht-Größe des Platzes? Siege auf Rotations-Geläuf haben jedenfalls für unsere 2006er traditionell Seltenheitswert. Und auch heute deutete nicht allzuviel auf ein Erfolgserlebnis hin: bereits vor Anpfiff ließ sich ein nicht ganz neutraler Spielerelternbeobachter zu der Bemerkung hinreißen, dass die Schleußiger Jungs mit ihrer dynamischen Erwärmung die Gegner nicht gerade in Ehrfurcht erstarren ließen. Zu Anfang der Partie änderte sich daran wenig — die Abwehr mit Niklas, Eliah und Velten hielt zunächst stand, doch nach vorne gab es für Len, Henry, Djamel und Emilias wenig Sehenswertes. So musste erst ein Gegentreffer nach einer Ecke her, um die Schleußiger Jungs daran zu erinnern, dass sie nur mit einem Sieg Tabellenerster bleiben würden.
Durch den Rückstand erwachte langsam der Schleußiger Kampfgeist auf dem leider immer noch zu kleinen Platz. Stück für Stück näherten wir uns dem gegnerischen Tor und erarbeiteten uns ein leichtes optisches Übergewicht - Henry und Emilias kamen zu Abschlüssen, die allerdings sicher vom Torhüter gepflückt werden konnten. Bis Len es besser machte, einfach mal aus dem Halbfeld abzog und den Ball flach ins lange Eck knallte. Nach dem Ausgleich hatte Eliah noch mit einem knackigen Volleyschuss knapp am Tor vorbei eine gute Gelegenheit, bevor der Schiedsrichter die Mannschaften mit dem 1:1 in die Pause schickte.
In der zweiten Halbzeit rückten schließlich 2 Schleußiger Akteure in den Mittelpunkt.
Zum einen Velten, der bei einem Freistoß kurz vor dem Sechzehner die Kugel überlegt und präzise an der Mauer vorbei ins kurze Eck einschoß.
Die Führung war mittlerweile verdient, die Partie wurde allerdings zunehmend hektischer -- weil Rotation ihren dritten und wir unseren ersten Platz nicht hergeben wollten. Bis zum dramatischen Höhepunkt kurz vor Spielende: nach Getümmel im Strafraum entschied der Schiedsrichter für einen - zumindest für den nicht ganz neutralen Spielerelternbeobachter - unglücklichen Strafstoß gegen den Leipziger SC. Im Mittelpunkt stand Torhüter Otto, der damit nicht einverstanden war. Alles reklamieren half nichts, es blieb beim Duell vom Punkt aus, Stürmer gegen Otto. Unsere Nummer 1 nahm die Herausforderung an: indem er den straff geschossenen Neunmeter aus dem rechten Eck kratzte und uns den Sieg sicherte. Denn am Ende des heißumkämpften Spiels nehmen wir (endlich!) mal drei Punkte und weiterhin die Chance auf den Meistertitel aus der Delitzscher Straße mit. Für die verdiente Abkühlung nach der Partie sorgte Trainer Thomas, der die Mannschaft anschließend noch zum Eis einlud.